Am Dienstagnachmittag standen die Räumlichkeiten des LOOK 21 ganz im Zeichen der internationalen Fachkräftegewinnung: Hier hatte das Bildungswerk der Baden-Württembergischen Wirtschaft zu einem After Work Special zum neuen Fachkräfteeinwanderungsgesetz, das am 1.3.2020 in Kraft treten wird, eingeladen.
Über 60 Vertreter aus Wirtschaft und Bildung aus dem In- und Ausland fanden sich dort ein, um sich zu informieren, zu diskutieren und zu netzwerken. Experten und Expertinnen zeigten anhand der Gesetzesgrundlagen die Anerkennung von Bildungs- und Berufsabschlüssen sowie Möglichkeiten und Wege zur Rekrutierung und Integration ausländischer Fachkräfte aus Drittstaaten auf.
Stefan Küpper, Geschäftsführer des Bildungswerks der Baden-Württembergischen Wirtschaft, wies in seinem Grußwort unter anderem auf die große Bedeutung des Gesetzes aus bildungspolitischer und Arbeitgebersicht hin.
Ramiro Vera-Fluixa vom Internationalen Personalservice Baden-Württemberg der zentralen Auslands- und Fachvermittlung (ZAV), gab einen Überblick über die gesetzlichen Neuerungen und einen Ausblick auf die praktische Umsetzung. Ein wesentlicher Punkt stellt dabei die Ausweitung des Fachkräftebegriffs dar. So soll es künftig auch Menschen mit abgeschlossener Berufsausbildung möglich sein, gezielt zur Arbeitsplatzsuche nach Deutschland einzuwandern.
Als entscheidendes Kriterium für die Visumsbewilligung erweist sich dabei die Anerkennung von Berufsabschlüssen. Michaela Eberle vom Beratungszentrum zur Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen von der Arbeiterwohlfahrt Stuttgart ging in ihrem Vortrag auf die unterschiedlichen Antragsverfahren je nach Berufsbild ein. Anhand von konkreten Beispielen bekamen die anwesenden Arbeitgeber einen praktischen Leitfaden an die Hand, in dem die wichtigsten Fragen erörtert wurden, z.B.: Mit welchen Kosten ist zu rechnen? Wie sieht ein Anerkennungsbescheid aus? Wer übernimmt die Kosten?
Karin Nagel, Leiterin des Kompetenzzentrums für Arbeitsmobilität und -integration – career-in-bw beleuchte anschließend das Thema anhand vieler praktischer Erfahrungen in diesem Bereich. Durch die langjährigen Aktivitäten des Bildungswerks konnten bereits eine große Anzahl von ausländischen Auszubildenden und Fachkräften an Unternehmen vermittelt und bei der Integration begleitet werden. Im Hinblick auf das neue Gesetz hat sich das Bildungswerk mit einem umfassenden Angebot aufgestellt und seine Zielregionen und -länder in Asien, Osteuropa und Südamerika erweitert.
In der abschließenden Diskussion, moderiert von Thorsten Würth, Bildungswerk der Baden-Württembergischen Wirtschaft, wurden einzelne Punkte und sich eventuell ergebende Herausforderungen im Zuge des Gesetzes, wie beispielsweise das beschleunigte Anerkennungsverfahren, erörtert.
Aufgrund des Stellenwertes des Themas Fachkräftezuwanderung finden in Baden-Württemberg weitere Termine After Work Specials zum Fachkräfteeinwanderungsgesetz statt. Zu den Terminen